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Heeres-Reitschule Kaserne Krampnitz

Die Heeres-Reitschule wurde 1937 in Krampnitz gebaut und nach nur zweieinhalb Jahren Bauzeit fertiggestellt. In der Kavallerie- und Panzertruppenschule wurden erst Soldaten auf Pferden (Kavallerie) und später schnelle Panzertruppen ausgebildet.

Deckenmosaik mit Reichsadler Hakenkreuz
Im Stabsgebäude befindet sich das Deckenmosaik mit Reichsadler.

Die Gebäude tragen den typischen Stil der Militärarchitektur im dritten Reich und waren nicht zuletzt durch das Deckenmosaik (Reichsadler mit Hakenkreuz) mit markanten Details übersäht.

Drei mal haben wir die Heeres-Reitschule Krampnitz besucht und noch immer haben wir nicht alles gesehen.

Die verlassene Kaserne erstreckt sich auf einer Fläche von rund 120 Hektar, was in etwa der Fläche von 160 Fußballfeldern entspricht.

Wir erkunden das riesige Kasernengelände bis in die Abendstunden.

Immer wieder müssen wir dem Wachschutz ausweichen, der das Gelände und markante Gebäude kontrolliert. Bei jedem Besuch sichten wir den weißen Kastenwagen, bei jedem Besuch bleiben wir unentdeckt.

Heeres-Reitschule Kaserne Krampnitz
Eingang in das Offizierscasino der Heeres-Reitschule
Kaserne Krampnitz

Viele Details erinnern an die geschichtsträchtige Vergangenheit der Gebäude, denn die Kavallerie- und Panzertruppenschule Krampnitz war nie als normale Kaserne gedacht, sondern als Aushängeschild der elitären Kavallerie. 

Heeres-Reitschule Kaserne Krampnitz
Das Offizierskasino der Kaserne Krampnitz befand sich in einem gut erhaltenen Zustand.

Heeres-Reitschule Kaserne Krampnitz
Verlassene Turnhalle in der Heeres-Reitschule Kaserne Krampnitz
Verlassene Turnhalle in der Kavallerie- und Panzertruppenschule

Übernahme durch die sowjetischen Streitkräfte


1945 geht die Kaserne in Krampnitz in den Besitz der Sowjetarmee. Die rote Armee stationierte u.A. eine motorisierte Schützendivision, ein Panzerbataillon, das 283. Artillerieregiment, ein Panzeraufklärungsbataillon sowie eine Abteilung für die Flugabwehr.


Russische Soldaten haben sich in diesem Raum verewigt
Heeres-Reitschule Kaserne Krampnitz
In der ehemaligen Heeres-Reitschule befand sich ein sowjetischer Kindergarten.

Mit dem GPS-Gerät zeichnen wir die Wegstrecke auf und speichern die Koordinaten der interessantesten Gebäude in das Logfile. Durchnschnittlich legen wir eine Strecke von 28 Kilometern zurück.

Heeres-Reitschule Kavallerie- und Panzertruppenschule

Leider trägt nicht nur der natürliche Verfall zum Zustand der Gebäude bei, sondern auch Diebe und Vandalen, die sich nach Herzenslust dort austoben. Alle Gebäude stehen unter Denkmalschutz und sind typisch für die Militärarchitektur der 30er Jahre.

Werkstatt für Kraftfahrzeuge und Kampfpanzer
Werkstatt für Kraftfahrzeuge und Kampfpanzer

Bei unserem ersten Besuch treffen wir auf einen ehemaligen russischen Soldaten, der mit seiner Familie ein Wochenende in Berlin verbracht hat. Wir verstehen ihn nicht gut, aber er erklärt uns, dass er damals in der Kaserner Krampnitz stationiert war und sich nach 25 Jahren die Gebäude angucken wollte. Er benutzte mehrmals das Wort Stabsgebäude und erklärte, dass dort früher die Schule für die Offizierskinder beheimatet war. Mit Farbe wurde der „German Eagle“ weiß gemacht, damit man ihn nicht sehen kann. Gemeint war damit wohl das Deckenmosaik mit Reichsadler und Hakenkreuz.

Das Gelände der Kavallerie- und Panzertruppenschule Krampnitz wurde als Drehort zahlreiche Filme genutzt. Darunter Resident Evil, Inglourious Basterds und Operation Walküre. Hier findet man dazu einige Hintergrundinformationen.

Nach dem Abzug sowjetischer Truppen wird die verlassene Kaserne seit 1992 nicht mehr genutzt. Ein Investor hat das Gelände gekauft und erschließt aktuell einen neuen Stadtteil. Die Gebäude sind teils stark einsturzgefährdet und das Gelände wird durch einen Sicherheitsdienst videoüberwacht. Wir raten von einem Besuch dringend ab!

Die Aufnahmen entstanden zwischen 2012 und 2014.

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